Es ist wieder soweit – die schönste Zeit des Jahres steht vor der Tür: Summertime.
…und damit auch der wohlverdiente Urlaub.
Für uns Hundebesitzer heißt es Meistens: „Nicht ohne meinen Hund.“
Um unnötigen Stress vor oder während des Urlaubs zu vermeiden, ist es sinnvoll einige grundlegende Punkte bereits vor dem Urlaub zu beachten und im optimal Fall auch schon zu erledigen.
Einige Punkte habe ich in diesem Beitrag zusammengefasst.
Wo will ich hin und wie komme ich da hin?

Ist schon mal eine ganz wichtige Frage, die auch ohne Hund teilweise schwer zu beantworten ist…zumindest das Wo, das Wie ist ohne Hund oft einfacher.

Wer mit Hund verreist sollte nicht nur die eigenen Bedürfnisse befriedigen, sondern auch das Klima und die Einreisebestimmungen des jeweiligen Reiseziels für unsere Vierbeiner beachten.
Besondere Aufmerksamkeit hat auch das Thema „Impfschutz und Parasitenabwehr“ verdient.
Grassieren im „Wunsch-Zielland“ diverse Krankheiten in dem geplanten Zeitraum extrem, macht es Sinn das Reiseziel noch mal zu überdenken.
Für Reisen mit dem Flugzeug oder dem Zug sind die Bestimmungen der jeweiligen Gesellschaft zu beachten. Jede Fluglinie hat ihre eigenen Bestimmungen für den Transport von Tieren. Hier kann es nützlich sein Erfahrungsberichte anderen Hundebesitzern nachzulesen.
Vor der Reise

Transport

Ganz gleich ob Flugzeug oder Auto – unsere Hunde an eine Transportbox zu gewöhnen ist NIE falsch. (Ich muss es nicht extra erwähnen: am Besten schon im Welpenalter.)
Wer das partout nicht möchte bzw. keinen Platz im Auto hat, sollte sich ein geeignetes Hundegeschirr und ein geeignetes System für die Sicherung des Hundes zulegen.
Für die Reise mit dem Zug ist ein Maulkorb unerlässlich. Zwar hat man manchmal Glück und trifft auf einen hundefreundlichen, kulanten Schaffner (Zugbegleiter), allerdings darauf verlassen möchten wir uns aber lieber nicht.
Urlaub mit Hund

So bitte nicht.

Einreisebestimmungen

Innerhalb der EU gelten seit 2004 weitgehend einheitliche Regelungen.
Diese besagen, dass wir für unsere Hunde einen gültigen EU-Heimtierausweis besitzen und mitführen müssen. Dies gilt auf allen Auslandsreisen, nicht nur in EU-Länder.
Der EU-Heimtierausweis belegt, dass der Hund geimpft und per Mikrochip gekennzeichnet wurde. Seit 2011 ist diese Art der Kennzeichnung Pflicht und soll auch dabei helfen einen entlaufenen Hund wieder zu finden. Daher ist es wichtig, dass der Hund auch in der Heimtierdatenbank registriert ist.
Sofern vor 2011 durchgeführte Tätowierungen noch gut lesbar sind, sind diese auch weiterhin gültig.

Tollwut, Tollwut-Antikörpertest

Die Tollwut-Impfung sollte mindestens 21 Tage vor Grenzübertritt ausgestellt worden sein.
Nicht alle Länder gelten als Tollwut-frei, wie z.B. Kosovo, Serbien oder auch die Türkei. Bei Reisen in diese Länder muss noch vor der Abreise (frühestens 30 Tage nach der Impfung) ein Antikörpertest durchgeführt und der Titer dokumentiert werden.

Bandwurm-Behandlung

Zusätzlich zum Chip und Heimtierausweis verlangen Großbritanien, Irland, Malta, Finnland und Norwegen noch eine Bandwurm-Behandlung. Diese muss ein bis fünf Tage vor der Einreise durchgeführt werden.

Gesundheitszeugnis

Bosnien-Herzogowina, Mazedonien, Montenegro, Russland und die Türkei verlangen die Vorlage eines Gesundheitszeugnisses, auch wenn man nur auf der Durchreise ist.

Kampfhunde

Für Hunderassen dieser „Klassifizierung“ (ob man das jetzt sinnvoll findet oder nicht steht hier nicht zur Diskussion), gelten je nach Land strenge Vorschriften.
Einige Länder wie z.B. Frankreich, Großbritannien, Ungarn, Dänemark und Norwegen haben Sonderregeln oder verbieten die Einreise gänzlich.
Wer Ärger an der Grenze vermeiden möchte informiert sich vorher. Das gilt selbstverständlich auch, wenn man nur auf der Durchreise ist.
Gesundheitliches
Das höchste Gefahrenrisiko für unsere Hunde stellen diverse Parasiten dar.
Leider können wir unsere Hunde nicht gegen alle impfen.
Den Kontakt mit einheimischen, gerade auch streunenden, Hunden sollte vermieden werden. 
Eine mögliche Infizierung kann unter Umständen erst nach Monaten oder gar Jahre zum Ausbruch kommen.

Welche Impfungen sind notwendig?  Auf welche Parasiten können wir treffen?

Tollwut und Borreliose werden allgemein empfohlen.
Parvovirose, Leptospirose, Staupe oder Hepatitis contagiosa canis machen Sinn, wenn die Reise in Länder führt in denen diverse Viren grassieren.
Hier empfiehlt es sich auf jeden Fall sich beim Tierarzt auch bezüglich Parasitenabwehr beraten zu lassen.
Bayer health care stellt unter folgendem Link eine Weltkarte zur Verfügung, die auf Klick die weltweite Verbreitung diverser Parasiten anzeigt:
Auf der Seite von ESCCAP (European Scientific Counsel Companion Animal Parasites) bekommen wir neben einer Kartenübersicht auch gleich noch per Mausklick Tipps zum Schutz und Vorbeugung.
Unterwegs
Urlaub mit Hund
Vorbereitungen abgeschlossen, Koffer sind gepackt – jetzt kann es losgehen.
Nochmal eine extra-große Runde mit dem Vierbeiner gehen…Müde und oder ausgelastet reist es sich im Kofferraum oder Rücksitz entspannter.
Bei bekannter Reiseübelkeit beim Hund, oder bei Welpen ist zu empfehlen mindestens 3 Stunden vor der Fahrt/Reise nichts mehr zu füttern.
Wasser sollte während der Fahrt ausreichend zur Verfügung gestellt werden.
Wer mit dem Auto unterwegs ist, sollte eine Nachtfahrt in Erwägung ziehen. Dies kann nicht nur beim Zweibeiner viel entspannenter sein, auch für „Hunde-Reiseneulinge“ kann so die erste lange Strecke viel entspannter verbracht werden.
Regelmäßige Pausen zum Glassi gehen oder Wasser trinken, sowie Beine und Pfoten vertreten sollten selbstverständlich sein. Bei Reisen mit einem Welpen am Besten alle 1,5 – 2 Stunden, bei einem erwachsenen Hund spätestens nach 4 Stunden, abhängig natürlich auch von den Aussentemperaturen.
Auch wenn wir es immer wieder im Straßenbild sehen und diese Hunde es angeblich lieben – sollten Hunde nicht bei der Fahrt den Kopf aus dem Fenster strecken. Eine mögliche Bindehautentzündung ist nur eine Konsequenz davon.
Direkte Sonneneinstrahlung z.B. im Kofferraum sollte nicht über mehrere Stunden ungeschützt stattfinden. Ein Sonnenschild oder in die Fensterscheibe eingeklemmte Handtücher können Abhilfe schaffen.
Ansonsten, sollten Hunde regelmäßig auf ihre Verfassung beobachtet werden. Sollte der Hund eine ungewöhnliche nervöse Unruhe haben oder gar Taumeln kann dies ein Hinweis auf eine Kreislaufschwäche sein.
Angekommen

Hat man sich nicht schon vor der Reise mit den Regeln in der Unterkunft vertraut gemacht, dann spätestens nach der Ankunft.
Dies beugt Ärger vor – und zwar für alle Beteiligten.
Wo auf dem Gelände sind Hunde gestattet, besteht Leinen- und/oder Maulkorbpflicht? Dies sind Fragen die am Besten an der Rezeption geklärt werden können.
Aus Rücksicht auf die anderen Urlaubsgäste sollte sich der Hund nicht direkt vor dem Eingang „entleeren“, das Aufsuchen einer Hundewiese sorgt auch hier bei Allen für Entspannung.
Die neue, ungewohnte Umgebung kann für einen Hund durchaus Stress bedeuten und/oder ungewohnte Reaktionen seiner Seite bedeuten.
In extremen Fällen kann ein Hund auch mit Durchfall reagieren, daher sollte ein Mittel dagegen nicht in der Reiseapotheke fehlen.
Was man für den entspannten Urlaub mit Hund nicht vergessen sollte:

(Ein paar Nützliche Tipps, in Kurzfassung)

  • EU – Heimtierausweis nicht vergessen
  • alle nötigen Impfungen, je nach Reiseziel ist der Titer zu überprüfen und zu dokumentieren
  • Zeckenschutz nicht vergessen!
  • beim Tierarzt nach Länderspezifischen Impfungen bzw. Parasitenabwehr erkundigen
  • Hundehaftpflichtnachweis (haben wir noch nie gebraucht, aber man weis ja nie)
  • Hundemarke, ggf. eine zusätzliche Marke mit Urlaubsadresse, aber auf jeden Fall mit der Mobil Nr. inkl. der internationalen Vorwah!
  • Hundeleine plus eine Schleppleine, ist in einem fremden Urlaubsland auf jeden Fall sicherer, als Freilauf
  • Hundekissen/-Decke
  • ausreichend Handtücher (wir haben zwar alle kein schlechtes Wetter im Urlaub bestellt, aber auch hier: man weis ja nie)
  • Eigenes/gewohntes Futter ist im Urlaub zu bevorzugen um den Magen des Hundes nicht unnötig zu strapazieren
  • Futter-/Wassernapf
  • Genügend Wasser für die Fahrt zum Urlaubsziel
  • In Ländern, in denen wir kein Leitungswasser trinken sollten wir auch unsere Hunde mit Wasser aus verschlossenen Flaschen versorgen
  • Bei einem warmen Reiseziel kann eine Bürste nicht schaden, je nach Rasse können unsere Hunde schnell zu warm haben und verlieren extrem viel Fell – bürsten sorgt hier dann für Erleichterung
  • Eine Reiseapotheke für Ihren Liebling. Besonders wenn er regelmäßig auftretende „Wehwehchen“ wie z.B. Augenentzündungen, Durchfall, offene Pfoten etc. hat, gibt eine mitgebrachte Apotheke enorme Sicherheit
  • genügend Kotbeutel, ja, lästiges Thema, aber wir wollen uns ja nicht unbeliebt machen
  • Es gelten unterschiedliche Vorschriften zur Maulkorbpflicht, daher vorher erkundigen welche Bestimmungen für das Urlaubsziel gelten und einen passenden Maulkorb einpacken. Maulkorb – keine Maulschleife, damit können die Hunde nicht wirklich hecheln!
  • Für einen Wanderurlaub können spezielle Hundeschuhe für Euren Liebling ratsam sein um seine Pfoten zu schonen
  • Wer ein Ferienhaus bezieht sollte das Grundstück nach „Schlupflöchern“ absuchen und ggf. gefährliche Gegenstände oder Schadstoffe entfernen
Sicherlich kann die Liste noch erweitert werden, fühlt Euch frei Eure Gedanken und Ideen bekannt zu geben.
Das Thema Urlaub mit Hund umfasst viele Themen, die Jedes für sich genommen einen Beitrag füllen können.
Dies soll hier erstmal „nur“ eine Übersicht sein, bestimmt wird das ein oder andere Thema auch noch mit einem eigenen Beitrag vertieft.